Warum ich mich ehrenamtlich engagiere – Gedanken zur Bedeutung von Solidarität und Selbstbestimmung
- matthiaswallisch
- 29. Juni
- 2 Min. Lesezeit
In den letzten Wochen bin ich mehrfach auf mein ehrenamtliches Engagement angesprochen worden – eine Erfahrung, die mich sehr gefreut und auch zum Nachdenken angeregt hat. Warum ist mir das Ehrenamt eigentlich so wichtig?
Ehrenamt bedeutet für mich nicht nur, Zeit und Energie zu investieren, sondern ist ein gelebter Ausdruck von Solidarität. Es zeigt: Wir sind füreinander da. In einer Zeit, in der gesellschaftlicher Zusammenhalt zunehmend herausgefordert wird, braucht es Räume, in denen Menschen sich freiwillig, uneigennützig und mit Überzeugung für andere einsetzen. Für mich ist das Ehrenamt deshalb auch eine wichtige Basis für unsere Demokratie – denn ohne gelebtes Miteinander, ohne Beteiligung, ohne Verantwortung füreinander bleibt Demokratie abstrakt.
Besonders am Herzen liegt mir die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Seit vielen Jahren bin ich hier aktiv: ich bilde JugendleiterInnen aus, vertrete meinen Verband im Kreisjugendring und bin in den wöchentlichen Kinder- und Jugendchorproben als Jugendleiter aktiv dabei. In meinem Ehrenamt im Gesangverein fördere ich sie in ihrer Selbstbestimmung und ermögliche ihnen Teilhabe und Mitgestaltung. Musik verbindet, stärkt das Selbstwertgefühl und schafft Gemeinschaft – genau das möchte ich jungen Menschen erfahrbar machen. Sie sollen erleben, dass ihre Stimme zählt – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. So durfte ich das auch erfahren und Menschen vor mir haben mir das ermöglicht.
Diese Haltung zieht sich auch durch meine professionelle Arbeit in der Supervision und im Coaching. Mein Menschenbild ist vom Humanismus geprägt: Ich begegne anderen auf Augenhöhe, fördere individuelle Potenziale und begleite Entwicklungsprozesse mit Respekt und Offenheit. Ob im Ehrenamt oder im beruflichen Kontext – mir geht es immer um Empowerment, um Beteiligung und um die Stärkung des Einzelnen im sozialen Miteinander.
Ehrenamt und Beruf sind für mich also keine Gegensätze, sondern ergänzen und bereichern sich gegenseitig. Beides ist Ausdruck meines Verständnisses von sozialem Engagement – und meines Wunsches, einen Beitrag zu einer solidarischen, lebendigen Gesellschaft zu leisten.
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