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Fachkräftemangel und Überlastung: Ein supervisorischer Blick hinter die Kulissen

  • matthiaswallisch
  • 20. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

In vielen Organisationen, besonders im sozialen und pädagogischen Bereich, ist der Fachkräftemangel längst kein abstrakter Begriff mehr – er ist Alltag. Als Supervisor erlebe ich hautnah, was dieser Mangel mit Teams, mit Führungskräften und mit den einzelnen Menschen macht. Der Begriff „Überlastung“ greift oft zu kurz. Es geht um mehr: um Erschöpfung, um Sinnfragen, um Beziehungsgestaltung im Ausnahmezustand.


🔍 Wenn Strukturen bröckeln: Was Fachkräftemangel auslöst


Der Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden führt nicht nur zu mehr Arbeit für die Verbleibenden – ich stelle fest: er destabilisiert Teams, verändert Rollen und schwächt die Kultur einer Einrichtung. Wer ständig einspringt, verliert irgendwann den Blick für die eigene Aufgabe. Rollenklarheit, ein zentrales Thema jeder Supervision, geht im Alltagstrubel verloren.


💡 Supervisorisches Arbeiten unter Druck

Supervision hat in solchen Kontexten eine Schlüsselrolle:


• Sie bietet Raum zur Reflexion, wo sonst nur Funktionieren gefordert ist.

• Sie unterstützt bei der Sinnorientierung in Zeiten, in denen viele sich fragen: „Warum tue ich mir das noch an?“

• Sie hilft, Grenzen zu erkennen und zu setzen, wo Überstunden und innere Selbstausbeutung zur Norm geworden sind.

Sie schafft wieder Räume zum Austausch unter wahrnehmbarer Ziel- und Gesprächsführung.


In meinen Sitzungen erlebe ich oft eine Mischung aus Frustration und tiefer Loyalität. Die Menschen wollen gute Arbeit leisten – auch unter widrigen Bedingungen. Supervision setzt hier an, nicht mit schnellen Lösungen, sondern mit Haltung, Klarheit und Präsenz.


🛠 Perspektivwechsel statt Pflaster Die Lösung des Fachkräftemangels liegt nicht in der Supervision allein. Aber sie kann helfen, das Bewusstsein zu schärfen: Was ist systemisch bedingt? Was liegt in meinem Einflussbereich? Und wie kann ich mich selbst schützen, ohne meine berufliche Ethik zu verlieren?


Supervision wird so zur kraftvollen Gegenbewegung gegen die Entmenschlichung von Arbeit. Sie erinnert daran, dass hinter jeder Rolle ein Mensch steht – mit Bedürfnissen, Grenzen und dem Wunsch, wirksam zu sein.

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📬 Lust auf Austausch?

Wenn du mit deinem Team genau vor diesen Herausforderungen stehst, begleite ich dich gerne supervisorisch – mit Klarheit, Empathie und einem offenen Ohr.


 
 
 

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